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Wasserschutzgebiet Grumsmühlen

Allgemeines

Östlich der Stadt Lingen zwischen dem Wohnpark Gauerbach und der Gemeinde Langen liegt das Wasserwerk Grumsmühlen mit seinen acht Versorgungsbrunnen. Mit diesem Trinkwasserwerk werden rund 73.000 Einwohner versorgt. Um die Wasserqualität langfristig zu sichern, wurde 2004 vom Land Niedersachsen das rund 3.200 Hektar große Wassergewinnungsgebiet als Wasserschutzgebiet ausgewiesen.

In der dazu erlassenen Schutzgebietsverordnung gibt es z. B. für die Landwirtschaft Bestimmungen, die den Nitrateintrag in das Grundwasser minimieren sollen und die zum Teil über die ordnungsgemäße Landwirtschaft hinausgehen. Daraus entstandene wirtschaftliche Nachteile werden angemessen ausgeglichen. Weitere Schutzbestimmungen gibt es z. B. für den Umgang mit wassergefährdenden Stoffen und für den Abbau von Boden.

Des Weiteren nimmt in der Regel die Gefahr für das genutzte Grundwasser mit zunehmender Entfernung von den Förderbrunnen ab. Deshalb wurde das Wasserschutzgebiet Grumsmühlen in mehrere Schutzzonen unterteilt. Die Schutzzone I umfasst die Einzäunung der acht Versorgungsbrunnen. Eine Schutzzone II wurde nur im Nahbereich des Versorgungsbrunnens VIII an der Entlastungsstraße zum Wohnpark Gauerbach ausgewiesen. Für die restliche Fläche erfolgte eine Gliederung in die Schutzzonen III A und III B.

Die Schutzgebietskarte und die Schutzgebietsverordnung können Sie hier downloaden.

Kooperation mit der Landwirtschaft

Seit 1992 besteht im Wasserschutzgebiet Grumsmühlen eine landwirtschaftliche Kooperation zwischen der Landwirtschaft und der Wasserwirtschaft. Die Wasserschutzgebiete Stroot und Mundersum der Stadtwerke Lingen sind ebenfalls in diese Kooperation eingebunden. Aufgabe der Kooperation Lingen ist es, den vorbeugenden und nachhaltigen Grundwasserschutz zu fördern, um so insbesondere Nitrateinträge in das Grundwasser zu reduzieren. Die landwirtschaftliche Nutzfläche beträgt im Wasserschutzgebiet Grumsmühlen rund 2.000 Hektar und in den Schutzgebieten Stroot und Mundersum zusammen rund 375 Hektar. Die Kooperation ist somit ein wichtiger Baustein zum Gewässerschutz. Die breite Akzeptanz der rund 80 landwirtschaftlichen Betriebe zeigt, dass die Landwirtschaft und die Wasserwirtschaft auf dem richtigen Weg sind.

Detaillierte Informationen zur Kooperation Lingen finden Sie unter "Trinkwasserschutz Kooperation Lingen".

Weitere Maßnahmen

Nachhaltiger Grundwasserschutz bedeutet auch Darstellung und Informationsaufklärung über das Wasserschutzgebiet. Der Wasserverband hat deshalb zwei Informationspavillons errichtet. Der eine Pavillon befindet sich gegenüber dem Wasserwerk Grumsmühlen und der andere in der Nähe des Versorgungsbrunnens IV. Auf 9 Bildtafeln werden die verschiedenen Aspekte der Wasserversorgung anschaulich dargestellt. Neben den interessanten Informationen besteht auch die Möglichkeit, sich auf Bänken am runden Tisch auszuruhen und zu stärken.
Nachhaltiger Grundwasserschutz wird auch durch verschiedene Flächenextensivierungen betrieben. Im Nahbereich der Förderbrunnen konnte der Wasserverband die landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen aufkaufen. Anschließend wurden diese begrünt oder aufgeforstet. Im Laufe der Jahre ist so eine über 100 Hektar große Naturlandschaft entstanden. Auf den Grünflächen ist nur noch eine grundwasserschonende extensive Landwirtschaft möglich. Weiterhin wurde in Zusammenarbeit mit dem Unterhaltungs- und Landschaftspflegeverband Nr. 95 „Ems I“ der Lingener Mühlenbach und der Langener Bach auf einer Länge von rund 1,8 Kilometern naturnah ausgebaut.